Modellflugtage in Kirberg
Von Susanne Gross 12.08.2013-Kirberg (genehmigt 13.8.2013)
Die Yak 54 steht senkrecht in der Luft. Kay Succolowsky aus Hofheim hält den Nachbau eines russischen Kampfflugzeugs durch dessen eigenen Antrieb in der Luft, ohne dass es steigt. Der Achtzehnjährige zieht mit seiner Vorführung – dem Torquen – beim Trainingsfliegen in Kirberg viel Aufmerksamkeit auf sich. Anlässlich der 43. Modellflugtage der Modellfluggruppe Goldener Grund auf dem Römberg oberhalb von Kirberg haben sich eine große Anzahl an begeisterten Piloten und interessierten Zuschauern eingefunden – auch aus dem Idsteiner Land. Jedes Jahr pilgern viele Fans aus der Idsteiner Region nach Kirberg, um die fliegenden Modelle live zu erleben.
Aufgaben der Flugleitung
Norbert Kern steht vor dem Zelt der Flugleitung. Der ehemalige 1. Vorsitzende informiert fachkundig über die Aufgaben der Flugleitung. „Hier melden sich alle Piloten, die an den Start gehen möchten. Sie müssen ihren Versicherungsnachweis vorlegen und angeben, auf welcher Frequenz sie fliegen“, erläutert er. Am Samstag um die Mittagszeit stehen schon fast 100 Flüge auf den Startbögen. „Die Flugleitung stellt sicher, dass die Begrenzungslinien respektiert werden und keine gefährlichen Flugmanöver geflogen werden.“ So gewährt er einen Einblick hinter die Kulissen der Organisation. „In Absprache mit den Piloten stellen wir das Nachtflugprogramm zusammen. Diese Attraktion lockt ebenfalls viele Zuschauer nach Kirberg“, weiß er aus Erfahrung. Auch Kay Succolowsky beteiligt sich mit einem Hubschrauber am Nachtflugprogramm. Er hat sein Modell mit LED-Leuchten ausgestattet und kann aus den Grundfarben gelb, rot und blau jede Tönung mischen. Abwechselnd ertönen rockige oder sanfte Musikstücke, die er für sein Programm zusammengeschnitten hat. Bei „When love takes over“ blinken die Leuchten des Hubschraubers im Rhythmus der Musik. Der Nachwuchsflieger besuchte vor sechs Jahren zum ersten Mal die überregional bekannte Veranstaltung und war sofort begeistert. Seither trainiert er in Kelkheim und Weilbach und freut sich, dass er mit der von ihm selbst ausgebauten Maschine sein Können zeigen kann. „Meine Yak 54 ist eine RAT – „Almost ready to fly“, erläutert er. „Das bedeutet: Ich habe in das vorgefertigte Modell den Motor, Akkus, die Ansteuerung und die Stromversorgung installiert.“
Rundflüge für Besucher
Am Eingang zum Flugplatzgelände erwartet die Besucher der Helikopter von Marcus Federowitz. Der hauptamtlich als Rettungsflieger tätige Pilot aus Birlenbach bietet zum 11. Mal Rundflüge für die Besucher des Flugtages an. „Ich habe über 500 Flüge in den letzten elf Jahren absolviert. Mindestens die Hälfte der Besucher sind Stammkunden. Von vielen weiß ich, wo sie wohnen, und ich fliege sie gerne wieder zu ihrem Haus“, sagt er. Ebenfalls in großen Maschinen unterwegs sind Walter und Toni Eichhorn aus Bad Camberg. Erstmals zeigen Vater und Sohn ihre neu angeschafften Extra 330 LT. Die Flugzeuge, die speziell für den Kunstflug ausgestattet sind, verfügen über eine Spannweite von acht Metern, sechs Zylinder-Motor und schaffen eine Höchstgeschwindigkeit von 400 Kilometern. In bekannter Manier zeigen die beiden Synchronkunstflug.